Nachrichtenarchiv
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Archivmeldung
Aus dem Kirchenkreis
Zweiter Tag der Synode im Kirchenkreis Moers
Gestaltungsspielraum erhalten - Pfarrstellenkonzeption 2021-2015

In einer ersten Abstimmung entschieden die Synodalen, dass Mitarbeitende im Gemeinsamen Pastoralen Amt, die den Dienst in einer unbesetzten Soll-Pfarrstelle wahrnehmen, zukünftig wie die Gemeindepfarrerinnen aus dem Vorwegabzug finanziert werden. Mitarbeitende im Gemeinsamen Pastoralen Amt sind Mitarbeitende, die ordiniert sind und gemeinsam mit einer Pfarrerin/einem Pfarrer an Seelsorge, Gottesdiensten, Gemeindeleitung im Presbyterium etc. mitwirken.
Gestaltungsspielraum erhalten - Pfarrstellenkonzeption 2021-2025
Anschließend diskutierten die Synodalen eine kreiskirchliche Pfarrstellenkonzeption. Diese soll möglich machen, dass die Kirche vor Ort in den Gemeinden weiterhin ihre sinnvolle Arbeit leisten kann, auch wenn die Zahl der Kirchenmitglieder wie auch die Zahl junger Theologiestudierenden abnimmt. Die kirchliche Arbeit wird weitgehend über ihre Mitglieder finanziert. Prognostiziert ist für das Jahr 2025 eine Gemeindegliederzahl von 80.100 ev. Christinnen und Christen im Kirchenkreis Moers, zurzeit sind es etwa 95.000. Derzeit gibt es 41 Pfarrerinnen und Pfarrer im Kirchenkreis Moers im Gemeindedienst, darüber hinaus sieben in so genannten Funktionspfarrstellen, etwa der Krankenhausseelsorge, im Kirchlichen Dienst in der Arbeitsweilt, Schule, Notfallseelsorge.
Ab dem Jahr 2021 soll ein Gemeindepfarrer für 2.800 Gemeindeglieder zuständig sein (derzeit etwa 2.700). Die altersbedingte Personalfluktuation unter den Pfarrerinnen und Pfarrern im Kirchenkreis Moers macht es prinzipiell möglich, die Zielvorgaben bis spätestens zum Jahr 2025 zu erreichen. Da die Gemeinden im Kirchenkreis Moers in sechs Regionen zusammenarbeiten, ist auch die Konzeption regional angelegt, so dass die Gemeinden ihre pfarramtliche Versorgung gemeinsam bedenken und planen können. Ein regionales Pfarrstellenkonzept soll darlegen, wie die Pfarstellensollzahl in der Region erreicht werden soll und wie die pfarramtliche Arbeit in der Region gestaltet wird, so dass eine möglichst faire und einvernehmliche Verteilung der wahrzunehmenden Aufgaben gewährleistet wird. Die Regionalversammlungen und Presbyterien müssen diese Konzepte beschließen.
Die Synodalen diskutierten Fragen, wie damit umzugehen sei, wenn eine Region mehr oder weniger Pfarrstellen besetzen will, als der Pfarrstellenkonzeption zufolge möglich sei. Sie einigten sich darauf, dass Verringerungen im Pfarrdienst zu finanziellen Entlastungen führen würden, wohingegen ein Überhang der Zahl von Pfarrerinnen und Pfarrer von den Gemeinden einer Regionen selbst zu finanzieren seien, sofern die jeweilige Region ab dem Jahr 2019 noch keine Möglichkeite hatte, durch das Freiwerden von Pfarrstellen die Soll-Pfarrstellenanzahl zu erreichen.
Region |
Soll-Pfarrstellenzahl ab 2021 |
1 (Alpen, Wallach-Ossenberg-Borth, Bönninghardt, Budberg, Orsoy, Rheinberg) |
4,0 |
2 (Baerl, Homberg, Essenberg, Hochheide) |
3,0 |
3 ((Rheinhausen, Christus-, Erlöser-, Friedenskgm., Friemersheim, Rumeln-Kaldenhausen) |
6,0 |
4 (Moers, Hochstraß, Schwafheim, Asberg, Scherpenberg, Kapellen) |
6,5 |
5 (Repelen, Meerbeck, Eick, Utfort) |
3,0 |
6 (Hoerstgen, Neukirchen, Vluyn, Lintfort) |
6,5 |
Gesamt |
29,0 |
Deutlich wurde in der Diskussion, dass die Umsetzung der genannten Sollzahlen für die Gemeindepfarrstellen immer schwerer mit der gewachsenen Struktur der Kirchengemeinden im Kirchenkreis Moers zur Deckung zu bringen ist, also dass z. B. ein oder mehrere Pfarrer ausschließlich in einer Gemeinde tätig sind. Nach dem Jahr 2025 ist mit einem weiteren Rückgang von Pfarrstellen im Kirchenkreis Moers zu rechnen. Hierfür gilt es, in den Regionen des Kirchenkreises gemeindeübergreifende Lösungen miteinander zu entwickeln.
Perspektivprozess Kirchenkreis 2025
Für die Zeit bis zum Jahr 2025 soll ein Konzept erstellt werden, welche Angebote der Kirchenkreis Moers vorhalten will.
Im Rahmen der Beratungen zum Perspektivprozess auf der Sommersynode 2019 soll am ersten Tag das synodale Miteinander beraten und gestärkt werden, ehe weiterreichende Beschlüsse gefasst werden, entschieden die Synodalen.
Synodalassessor Matthias Immer stellte anschließend den Zeitplan vor. Dabei geht es in einem ersten Schritt auch um die Ermittlung der voraussichtlichen Entwicklung der finanziellen Möglichkeiten des Kirchenkreises in den nächsten Jahren. Der Kreissynodalvorstand wird im Januar die Beratungsgrundlage für diesen Prozess erarbeiten, die dann von den Kirchengemeinden und Ausschüssen ab März 2019 diskutiert werden. Die Mitarbeitendenvertretung des Kirchenkreises wird ebenfalls mit eingebunden sein. Während der Sommersynode 2019 sollen alle kreiskirchlichen Arbeitsfelder in den Blick genommen werden. Für die Herbstsynode im November 2019 soll ein Konzept zur Beratung und Beschlussfassung vorliegen.
Wahlen
Gewählt wurden
- Pfarrerin Barbara Weyand als theologische Abgeordnete zur Landessynode in Nachfolge von Pfarrer Sieghard Klimkait. Barbara Weyand war zuvor zweite stellvertretende Abgeordnete.
- als zweite stellvertretende Abgeordnete zur Landessynode Pfarrerin Anne Wellmann
- Jörg Kornberger als Mitglied des Anlageausschusses
Verfahren zur Berechnung der Verwaltungskosten
Auf Vorschlag des Verwaltungsausschusses wird im kommenden Jahr eine Evaluierung des geltenden Verwaltungskostenverteilschlüssels vorgenommen werden. Hierzu gibt es im Frühjahr für die Gemeinden eine Informationsveranstaltung und bis Juni können dem Ausschuss konkrete Vorschläge für Änderungen genannt werden.
Berichte aus den Verwaltungsämtern der Kirchenkreise Moers und Krefeld/Viersen, mit dem sich der Kirchenkreis Moers die Personalverwaltung teilt, schlossen sich an.
Finanzielle Ausstattung des Kita-Fonds
Zur Absicherung der Kindertagesstätten-Arbeit der Gemeinden hatte die Synode im Jahr 2015 beschlossen, eine Umlage einzurichten. Dieses Jahr soll sie bei 2,50 Euro pro Gemeindeglied liegen. Die Umlage wird wie die Pfarrgehälter vor der Aufteilung auf Gemeinden und Kirchenkreis von den zur Verfügung stehenden Kirchensteuermitteln abgezogen.
Haushalt
Kirchenkreis und Gemeinden nehmen nach Abzug der Kosten für die Gemeindepfarrstellen und einer Umlage von 238.000 Euro zur Unterstützung der Gemeinden mit Kindertagesstätten in den Gemeinden etwa 12,6 Millionen Euro aus Kirchensteuern und Ausgleichszahlungen der Landeskirche ein. 75 Prozent des Geldes stehen den Gemeinden zur Verfügung, mit dem Rest finanziert der Kirchenkreis Dienste im Auftrag der Gemeinden, etwa die Erwachsenenbildung, Familienbildung, Tätigkeiten der Diakonie, Gehörlosenseelsorge, Schulreferat, Beratungsstelle etc.
- Somit erhalten die Gemeinden 99 Euro pro Gemeindeglied aus der Kirchensteuer. Eine Gemeinde mit 2.000 Mitgliedern z. B. also 198.000 Euro. Davon bezahlen sie z. B. ihre Kirchenmusiker, Jugendleiterinnen, evtl. den Eigenanteil der Kita etc.
- Aus dem Kita-Fonds zum Unterhalt der Arbeit in ihren Kindertagesstätten werden 300.000 Euro auf die Kita-tragenden Gemeinden verteilt
- Der Kirchenkreis Moers bringt ca. 3,15 Mio Euro in seine Arbeitsbereiche ein. Darunter fallen Aufwendungen wie Gehälter der Angestellten, z. B. Erwachsenen- und Familienbildung sowie Funktionspfarrer, z. B. Gehörlosenseelsorge, Pfarrer im Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt.
- Der Haushalt der Verwaltung liegt bei etwa 3 Millionen Euro. Die fast 40 Mitarbeitenden sind im Dienst der 28 Kirchengemeinden und für den Kirchenkreis tätig. Ihre Aufgaben beginnen bei der Vertragsgestaltung mit Organisten und reichen von Überweisungen von Rechnungen bis zu Informationen zu rechtlichen Fragen und Begleitung und Protokollführungen in Sitzungen der gemeindlichen Leitungsorgane. So ermöglicht die Verwaltung die Arbeit der Kirchengemeinden in einem komplexen gesellschaftlichen Umfeld und hat damit Bedeutung für jeden Bereich der kirchlichen Arbeit vom Gottesdienst bis zur Gemeindediakonie mit ihrer sozialen Arbeit.
- Der Haushalt der Ev. Beratungsstelle Duisburg/Moers liegt insgesamt bei knapp 1,7 Millionen Euro, davon etwa 315.000 Euro aus Kirchensteuermitteln des Kirchenkreises Moers. Getragen wird sie von den beiden Ev. Kirchenkreisen Moers und Duisburg gemeinsam. Die Mitarbeitenden kümmern sich z. B. um psychologische Beratung in Erziehungs-, Familien-, Ehe/Partnerschafts- und Lebensfragen, Schwangerenberatung sowie Schwangerschaftskonfliktberatung.
Der Haushalt kann bis zum 21. Dezember in der Superintendentur Kirchenkreis Moers, Mühlenstraße 20, 47441 Moers eingesehen werden. Bitte vorher unter 02841 100125 einen Termin ausmachen.
Kollekten
Gemeinsam legten die Synodalen anschließend einzelne Kollekten fest, die für alle Kirchengemeinden verbindlich sind:
30.12.2018:Unterstützung der Gehörlosenschule in Eritrea über die Konferenz der Ev. Gehörlosen- und Schwerhörigenseelsorge im Bereich der EKiR
17.03.2019: Schüler- und Jugendarbeit im Kirchenkreis Moers
14.07.2019: (diakonischer Zweck) Tuwas Genossenschaft
Partnerschaft JAVA
Seit dem Jahr 1988 ist der Kirchenkreis Moers mit der Evangelischen Kirche in Mittel-Nord-Java (GKJTU – Gereja Kristen Java Tengah Utara, 20.000 Mitglieder, neun Kirchenkreise, mehr als 30 Pfarrer), partnerschaftlich verbunden. In den letzten Jahren hatte sich gezeigt, dass die Partnerschaft neuer Impulse bedürfe. Der Kirchenkreis Moers hat daher eine zehnköpfige Reisegruppe zusammengestellt für einen Besuch bei den Partnern, auch um sich einen Eindruck zu verschaffen, ob die Partnerschaft aufrechterhalten werden soll. Pfarrer Christoph Roller berichtete von der Reise, auf die sich die Reisenden etwa ein Jahr vorbereitet hatten. Neben gemeinsamen Gottesdiensten standen Besuche bei landwirtschaftlichen Projekten, Frauenförderprogrammen und von Schulen der GKJTU auf dem Programm. Zudem lernte die Reisegruppe Schulkinder kennen, für die Familien und Gemeindegruppen im Kirchenkreis Moers eine Patenschaft übernommen haben. Außerdem führten die Partner Gespräche über ihre theologische Identität. So ist die Grundlage ihres Glaubens z. B. der Heidelberger Katechismus. Sie seien, so Christoph Roller, ganz eng mit dem Kirchenkreis Moers verbunden. Er berichtete auch über das Verständnis von Partnerschaft. Dabei ging es z. B. um Fragen, ob man sich gegenseitig braucht. Dabei erfuhren die deutschen Partner, wie wichtig sie den javanischen Christen sind und dass diese kleine Kirche durch die Partnerschaft und den dadurch entstandenen Kontakt zur VEM (Vereinte Evangelische Mission) internationale Bedeutung gewonnen hat. Die Synodalen nahmen den Bericht zur Kenntnis und werden in einer der nächsten Synoden darüber beraten, wie es mit der Partnerschaft weitergehen soll.
Landesgartenschau 2020
Bei der Landesgartenschau im Jahr 2020 in Kamp-Lintfort werden Juden, Christen und Muslime mehrerer verschiedener Gemeinschaften in Lintfort gemeinsam einen „Garten Eden“ gestalten, auch mit ökologischem Blick z. B. auf Insektenfreundlichkeit. Er soll neben Ruhe und Gebetszonen einen Kreuzweg enthalten. Zudem ein Ort der Veranstaltungen sein, der täglich bespielt wird. Zur Beteiligung an dem Programm sind auch Gemeinden um Kamp-Lintfort herum herzlich eingeladen und aufgerufen.
Die Synodalen beschlossen, dass der Kirchenkreis Moers dieses Vorhaben mit 20.000 Euro unterstützt. Auch die Landeskirche hat bereits 30.000 Euro zugesagt.
Krankenhausseelsorge
Der Konzeption 2025 zufolge soll es künftig nur noch 2,5 statt wie bisher 3 Krankenhausseelsorgendenstellen geben.Superintendent Wolfram Syben erklärte, dass er wegen Refinanzierungen mit den Krankenhausleitungen im Gespräch sei. In einem Antrag baten die Synodalen den Kreissynodalvorstand, die Gespräche über eine Refinanzierung weiterzuführen, damit diese wichtige Arbeit für Kranke, ihre Angehörigen sowie das Krankenhauspersonal auch in Zukunft gut geleistet werden kann.
Termine Kreissynoden 2019
- Sommersynode: 14./15.06.2019
- Herbstsynode: 15./16.11.2019
- Synodalassessor Matthias Immer bedankt sich bei den Mitarbeitenden der Ev. Christuskirchengemeinde für die gute Bewirtung während der Synode.
Um 16 Uhr schloss die Synode mit einem Segen.
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