Grafschafter Diakonie: Gedenkort für die Drogentoten geschaffen

Kunstwerk zusammen mit Freunden, Angehörigen und Weggefährten eingeweiht

[Kirchenkreis Moers / Grafschafter Diakonie] Die Drogenhilfe der Grafschafter Diakonie hat einen Ort der Erinnerung geschaffen. Am 21. Juli, dem internationalen Tag des Gedenkens an die Frauen und Männer, die an den Folgen ihrer Drogenerkrankung verstorben sind, weihten Angehörige, Freunde und Weggefährten zusammen mit den Mitarbeitenden des Wohlfahrtsverbands und Geschäftsführer Kai T. Garben einen Gedenkstein für die Verstorbenen ein. Einen Platz fanden sie mit Unterstützung der Stadt Moers am Moersbach an der Mühlenstraße auf der Höhe des Gesundheitsamts. Die Gestaltung der Erinnerungsmarke übernahm der Bottroper Künstler Guido Hofmann. Neben dem Schriftzug „Im Gedenken an die Drogentoten“ ist auf dem Kunstwerk das Gedicht einer Moerser Drogenerkrankten zu lesen.

Älterwerden, Krankheit, Pflege und Tod sind Themen

Die Zahl derjenigen, die an den Folgen ihrer Erkrankung versterben, sei in den letzten Jahren gestiegen, erläutert Britta Dietrich-Aust, die Leiterin der Beratungsstellen der Grafschafter Diakonie in Moers und Kamp-Lintfort. „Viele der Klientinnen und Klienten, die wir im Rahmen ihrer Substitutionsbehandlung begleiten, beschäftigen sich daher mit den Themen Älterwerden, Krankheit, Pflege und Tod.“ Bei einem Durchschnittsalter von ca. 45 Jahren solle dies eigentlich noch kein Thema sein. „Durch den Konsum der Suchtmittel und den belastenden Lebensumständen kommt es bei den Betroffenen aber zu einer Voralterung um ca. 20 Jahre.“

Ort für Trauer, Erinnerung und Wertschätzung

Neben den regulären Bestattungen ist es zudem nicht selten, dass die Verstorbenen anonym bestattet werden. „Unsere Klientinnen und Klienten, ihre Angehörigen und Freunde, aber auch unserer Mitarbeitenden wünschten sich einen guten und persönlichen Ort, an dem ihre Trauer, ihre Erinnerung und ihre Wertschätzung Raum finden können“, sagte Kai T. Garben, der Geschäftsführer der Grafschafter Diakonie. Im Anschluss an die Feier kamen Angehörige, Freunde und Wegbegleitende zu einem Kaffeetrinken in der Beratungsstelle der Drogenhilfe an der Rheinbergerstraße zusammen. Künftig will die Drogenhilfe in jedem Jahr am 21. Juli zum Gedenken am neuen Erinnerungsort für die Drogentoten einladen. Zusätzlich wird am 18. September 2023 zusammen mit der Stadt Moers die offizielle Einweihung gefeiert.

  • 21.7.2023
  • Pressereferat Kirchenkreis Moers
  • Red