„Ein bisschen Pfarrer sein“

Wiebke Grittmann und Christian Großmann werden am 20. August ordiniert

[Kirchenkreis Moers] Am 20. August werden Wiebke Grittmann und Christian Großmann in der Dorfkirche Vluyn, Schulplatz 2, zu ihrem Dienst als Prädikantin und Prädikant beauftragt. Dann dürfen sie taufen, trauen und beerdigen wie studierte Pfarrerinnen und Pfarrer. Der Ordinationsgottesdienst beginnt um 10 Uhr. Superintendent Wolfram Syben wird die Ordination durchführen, Dr. Martin Werth, Direktor des Johanneum in Wuppertal wird ebenfalls teilnehmen. Anschließend sind alle Gottesdienstbesucherinnen und -besucher zu einem Empfang an der Kirche eingeladen.

Vorausgegangen ist eine Menge Arbeit, mit der sich beide auf das Amt vorbereitet haben. Christian Großmann hat sich in der Ausbildung während zweier Jahre mit theologischen Fragen, biblischen Texten und der Vermittlung auseinandergesetzt. Geübt hat er auch ganz praktisch, zu taufen ebenso, wie zu beerdigen. „Ich hatte mich schon nach der Schule mit dem Gedanken getragen, Pfarrer zu werden, aber mich dann dagegen entschieden. Jetzt ist es wie ein bisschen Pfarrer sein“, schmunzelt der 38-Jährige, der schon die letzten Jahre als Lektor im Gottesdienst die Bibeltexte für den Sonntag verlesen hat.

Für Wiebke Grittmann hat die Zurüstung nur ein Jahr gedauert, denn mit ihrer Ausbildung in Wuppertal an der Evangelistenschule Johanneum ist sie schon theologisch ausgebildet. Doch auch sie musste theologische Arbeiten schreiben und Predigten verfassen. „In den Schulungswochen haben wir von morgens bis in den Abend hinein gearbeitet und während der Herbstferien und am Wochenende saß ich an meinen theologischen Arbeiten. Es war eine straffe, aber sehr erfüllende Zeit, sich intensiv mit diesen Glaubensfragen zu beschäftigen.“ Bereits jetzt führt die 52-jährige junge Menschen bis zur Konfirmation und vermittelt ihnen die Inhalte des Glaubens. „Ich freue mich sehr, Menschen nun auch in anderen wichtigen Lebensmomenten begleiten zu können, Freude und Schmerz mit ihnen zu teilen, ihnen Gottes Segen zuzusprechen und die Zusagen zu geben, dass er bei ihnen ist.“

Das war auch die Motivation für Christian Großmann zu der Ausbildung: „Es ist schön, Menschen zu begleiten in Trauer und in glücklichen Momenten. Als junger Familienvater freue ich mich besonders auf die Taufen und dort zu sehen, wie Familien es genießen, mit den Paten Gemeinschaft zu gestalten. Die Ausbildung war hart, aber der Lohn ist: Wir dürfen richtig viel, wir bekommen viel Verantwortung übergeben. Ich danke meiner Familie, dass sie die Anstrengungen der letzten beiden Jahre mitgetragen haben.“ Wiebke Grittmann nickt zustimmend.
Praxiserfahrungen haben beide schon gemacht. Im Beisein von studierten Theologinnen und Theologen haben sie ganze Gottesdienste organisiert, die Lieder ausgesucht, gepredigt, den Segen gespendet. „Tomaten hat niemand geworfen“, lacht Großmann.

  • 18.8.2023
  • Pressereferat Kirchenkreis Moers
  • Red